Am Samstag, den 8. Februar, lud der Ortsverband von Bündnis 90 / Die Grünen zu einem Baumschnittkurs in die Köngener Streuobstwiesen ein.
Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich etwa 15 Interessierte ein, um sich gemeinsam mit unserem Bundestagsabgeordneten Dr. Sebastian Schäfer MdB von Fritz Pfleghar, dem erfahrenen Baumwart des Landesverbands für Obstbau, Garten und Landschaft (LOGL), zeigen zu lassen, wie ein Streuobstbaum richtig geschnitten wird.
„Der Erhalt und die Pflege unserer Kulturlandschaften und insbesondere der ökologisch wertvollen Streuobstwiesen ist für den Klima- und Umweltschutz unerlässlich“, betonte Dr. Sebastian Schäfer MdB, der bei der anstehenden Bundestagswahl für den Wahlkreis Esslingen auf Listenplatz 4 antritt und Obmann im Haushaltsausschuss und Mitglied im Finanzausschuss ist.

Den Kurs begann Fritz Pfleghar mit einer Einführung in die richtigen Schneidewerkzeuge und einem kurzen historischen Überblick über die Entwicklung des Obstbaus und der Streuobstwiesen. Danach ging es direkt ins Gelände, wo Fritz Pfleghar den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anschaulich erklärte, wie wichtig die regelmäßige Pflege der Bäume für deren Gesundheit und langfristigen Ertrag ist. Doch die Pflege der Streuobstwiesen ist weit mehr als eine rein landwirtschaftliche Notwendigkeit – sie spielt auch eine zentrale Rolle im Klima- und Umweltschutz. Streuobstwiesen tragen zur Biodiversität bei, indem sie Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen bieten, die auf den übrigen Landwirtschaftsflächen keinen Platz finden. Besonders wichtig ist, dass diese alten Obstbäume CO2 speichern, den Boden vor Erosion schützen, das Mikroklima stabilisieren und dazu sie dazu beitragen, den Wasserhaushalt in der Region zu regulieren und somit ein natürlicher Schutz vor Überflutungen sind.
Fritz Pfleghar demonstrierte zunächst an einem jungen Baum, wie man dessen Stammverlängerung und Leittriebe richtig formt, um ein gesundes Wachstum zu fördern. An einem älteren Baum zeigte er, wie durch das Entfernen herunterhängender Äste das Leben des Baumes verlängert werden kann. Ein Obstbaumschnitt sollte kontinuierlich, nicht zu viel, aber effektiv erfolgen. Dies veranlasste Schäfer zu einem Vergleich mit dem Bürokratieabbau, der auch nach diesem Muster erfolgen sollte.
Als letzten Punkt weist Fritz Pfleghar darauf hin, die Mistel zu bekämpfen, die entgegen landläufiger Meinung nicht geschützt ist. Trotz ihres verbreiteten Rufes als „Schmuckpflanze“ ist die Mistel ein Halbschmarotzer, der den Obstbaum schwächt und unbedingt entfernt werden muss, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verließen den Kurs mit wertvollem Wissen und dem guten Gefühl, nun selbst einen Beitrag zur Pflege ihrer eigenen Obstbäume leisten zu können.